Der Jagdgebrauchshund in Deutschland
Im Bewusstsein der heutigen Jägerschaft nimmt der ethische Grundgedanke des waid- und tierschutzgerechten Jagens einen hohen Stellenwert ein. Der Hund gilt als unentbehrlicher Helfer bei der Suche nach angeschossenem oder verunfalltem Wild („Nachsuche“). Von vielen Jägern vertreten, spiegelt sich das Motto „Jagd ohne Hund ist Schund“ in folgenden Zeilen von Alexander Schmook wider:
Wer will zu den Jägern zählen,
läßt kein Wild zu Tode sich quälen,
jagt allein nicht durch die Weite,
führt den guten Hund zur Seite!
Die immer selbstverständlicher werdende Einstellung der Jäger, sich zur Führung eines guten Jagdhundes zu verpflichten, fand schließlich eine gesetzliche Verankerung. Jagdformen wie die Treib-, Such- und Drückjagd sowie Nachsuchen dürfen nur noch mit „brauchbaren“, geprüften Hunden durchgeführt werden. Als Dachvereinigung für das deutsche Jagdgebrauchshundwesen trägt dabei der Jagdgebrauchshundverband (JGHV) durch die Organisation von Prüfung, Zucht und Ausbildungstätigkeit maßgeblich zur Versorgung der Jägerschaft mit brauchbaren Jagdhunden bei. Die Regelungen zur Brauchbarkeitsprüfung von Jagdhunden unterscheiden sich in den einzelnen Bundesländern voneinander, auch welche Hunde zu Prüfungen zugelassen werden und wer die Prüfungen als Richter prüfen darf, ist nicht einheitlich geregelt.
Zu den Prüfungen der Zuchtvereine werden nur reinrassige Hunde mit Ahnentafel zugelassen. In den Anlagenprüfungen – der Jugendsuche (VJP) und der Herbstzuchtprüfung (HZP) – werden die natürlichen Anlagen des Hundes sowie der Zuchtwert der Elterntiere ermittelt. Die jagdlichen Grundeigenschaften des Junghundes sollen aufgrund behutsamer „Einarbeitung“ bereits entwickelt, durch den Einfluss des Hundeführers jedoch noch nicht überdeckt sein. Neben der Verband-Gebrauchsprüfung (VGP) als „Meisterprüfung“ existiert eine Reihe von Sonderprüfungen für Spezialrassen oder besondere jagdliche Einsatzbereiche (z. B. die Verbandsschweißprüfung).
Bei der Anerkennung einer Jagdhundrasse werden durch den JGHV strenge Maßstäbe an die jagdliche Verwendbarkeit und Vielseitigkeit angelegt.
Teckel sind die vielseitigsten Jagdgebrauchshunde und geniessen in Jägerkreisen höchste Anerkennung. Neben ihrer unbestritten enormen Arbeitsleistung unter der Erde zeigen sie ausgezeichnete Arbeiten über der Erde, wie im spurlauten Jagen, im Stöbern, auf der Wundfährte und teilweise auch am und im Wasser. Sie können, wenn sie aus leistungsfähigen Stämmen hervorgegangen sind, sehr gute jagdliche Leistungen vollbringen. Auch die beiden kleinen Varietäten, die Kaninchenteckel und Zwergteckel, zeigen bei der Jagd viel Passion.